eMobility
Excellence
H. Neumann, O. Malcherczyk, K. Fichtl, M. Sayegh, B. Grußdorf,
A. Bachmann, I. Backhaus, N. Waxmann
eMobility
H. Neumann, O. Malcherczyk, K. Fichtl, M. Sayegh, B. Grußdorf,
A. Bachmann, I. Backhaus, N. Waxmann
Das Jahr 2023 war von Höhen und Tiefen für die Elektromobilität geprägt. Im Jahr 2023 wurden 524.000 batterieelektrische Fahrzeuge neu zugelassen – so viele wie noch nie zuvor. Insgesamt sind in Deutschland zu Beginn des Jahres 2024 1,4 Millionen batterieelektrischen Fahrzeuge registriert. Jedoch wurden im Dezember 2023 die Förderungen für elektrische PKW in Deutschland gestrichen, was in einem kurzfristigen Rückgang der Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge in Deutschland resultiert. Die Auswirkungen für den deutschen Markt schlagen sich seit dieser politischen Veränderung in den Zahlen neuzugelassener, batterieelektrischer Fahrzeuge nieder.
BEV - Neuzulassungen (Grafik)
Neben dem Fahrzeugbestand wächst ebenfalls der Bestand an öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur in Deutschland. In den letzten zwölf Monaten ist die Ladeinfrastruktur in Deutschland ist mit ~25% überproportional zum BEV-Bestand (~15%) gewachsen. Insbesondere der Ausbau in der Leistungsklasse HPC (>150kW) war mit 40% deutlich über dem Durchschnitt, was den Trend zu immer höheren Ladeleistungen und entsprechend geringeren Ladezeiten verdeutlicht.
Mit einem Verhältnis von ca. elf rein elektrischen Pkw pro öffentlichem Ladepunkt ergibt sich eine nahezu flächendeckende Abdeckung der Ladeinfrastruktur in Deutschland. Diese ist insbesondere an den Hauptverkehrsrouten sowie in Metropolregionen besonders gut ausgebaut, wohingegen ländliche Gegenden eine geringere Infrastrukturdichte ausweisen. Hinzukommend wird durch die Umsetzung des „Deutschlandnetzes“ sowie dem Beschluss der Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen in der Novelle des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) die Anzahl an Schnell-Ladesäulen für eAutofahrer:innen in Deutschland weiterhin stark zunehmen.
Entwicklung der Ladepunkte in Deutschland 2017-2024 (Grafik)
Die eMobility Excellence Studie verfolgt das Ziel, den eAutofahrer:innen eine Orientierungshilfe im komplexen Lademarkt zu bieten. Hinzukommend dient die Studie als MSP-Wettbewerbsvergleich für die Anbieter.
In den vergangenen Jahren wurde zwei Ausgaben pro Jahr veröffentlicht – die erste Veröffentlichung untersucht die Netzabdeckung der eMobility Service Provider (MSPs) sowie deren Preis- bzw. Tarifmodelle; die zweite Ausgabe analysiert die Ladeapps auf Funktions- und UX-Basis.
In diesem Jahr werden beide Ausgaben zusammengefasst, um eine ganzheitliche Bewertung der MSP-Angebote durchführen zu können. Weiterhin ist die Methodik der einzelnen Komponenten des Benchmarks in diesem Jahr weiterentwickelt worden. Eine detaillierte Beschreibung des methodischen Ansatzes der Studie befindet sich in Anhang.
EMEX Report-Fokus (Grafik)
CPO bedeutet „Charge Point Operator” und es handelt sich hierbei um eine branchenübliche Abkürzung, welche für die Rolle der Ladesäulenbetreiber verwendet wird. Ein Ladesäulenbetreiber ist ein Unternehmen, welches Ladesäulen installiert und betreibt.
Unter einem MSP versteht man einen Ladedienst, welcher Zugang zu öffentlicher Ladeinfrastruktur ermöglicht. Einige der Testkandidaten nehmen eine Doppelrolle ein und agieren sowohl als CPO als auch als MSP, wodurch Synergieeffekte genutzt werden können.
Der eMobility Excellence Report untersucht die Anbieter von MSP-Angeboten im deutschen Markt (siehe Abschnitt „Die Testkandidaten im Überblick“). Die Daten zur Netzwerkabdeckung der MSPs sowie die Daten der CPO-Analyse wurden zum Stichtag 31.03.2024 durch CIRRANTIC/Charging Radar erhoben. Für die Berechnung der jährlichen Ladekosten verschiedener Ladedienste wurden die aktuellen Preismodelle zum Stichtag 01.06.2024 verwendet. Bei Teilnehmer, welche ein neues Preismodell zum 01.07.2024 angekündigt haben (z.B. BMW), wird dieses in der Berechnung berücksichtigt. Außerdem liegt für den Funktions- und UX-Benchmark die am 23.05.2024 aktuelle Version der Ladeapps zu Grunde.
Die Auswahl der MSP-Anbieter basiert auf einer Umfrage mit über 450 Teilnehmer:innen. Die Ergebnisse dieser Umfrage können im ausführlichen Bericht des eMobility Excellence Reports eingesehen werden. Im Rahmen der Umfrage wurde die Frage gestellt, welche Ladeapps genutzt werden. Das Anbieterfeld wurde im Anschluss auf die Top 15 Anbieter beschränkt. Grundsätzliche Voraussetzung für die Teilnahme am MSP-Benchmark ist der Roaming-Zugang zu einem Netzwerk von mehreren Ladesäulenbetreiber (CPOs).
Die Anbieter IONITY und Tesla finden keine Berücksichtigung in dieser Studie. Zwar bieten Tesla und IONITY eigene Apps an, jedoch ermöglichen diese Ladeapps zum Testzeitpunkt kein Roaming. Beide Anbieter bieten ausschließlich Zugang zum eigenen Ladenetzwerk. Die Anbieter Pfalzwerke, Aral Pulse, Fastned und Citywatt bieten eine MSP-Anwendung inklusive Roaming an. Jedoch wurden diese Applikationen von den Teilnehmer:innen der Umfrage nur vereinzelt genannt.
Das Gesamtergebnis des eMobility Excellence MSP-Benchmarks aggregiert die Ergebnisse der einzelnen Kategorien Netzwerkabdeckung, Preis- und Tarifmodelle und die Funktionen & UX-Umsetzung der Ladeapps.
Die Netzwerkabdeckung vergleicht die Anzahl der angebundenen Ladepunkte, an denen die Kund:innen mit dem jeweiligen MSP laden können.
Die Kategorie des Preis- und Tarifmodelle untersucht, mittels welchem Angebot Kund:innen möglichst günstig laden können. Hierfür werden drei verschiedene Typen von eFahrer:innen mit unterschiedlichen Fahrprofilen herangezogen.
Die Bewertung der Ladeapps erfolgt anhand von zwei Untersuchungskategorien – dem Funktionsbenchmark, sowie der jeweiligen User Experience (UX) Umsetzung. Dabei wird untersucht, welche Funktionen die Ladeapps der jeweiligen MSPs den Kund:innen bieten und wie diese unter Berücksichtigung der Benutzerfreundlichkeit (User Experience) gemäß etablierter Qualitätsmerkmale umgesetzt sind. Weitere Informationen zur Systematik der Tests befinden sich im Teil „Methodik“ und in größerer Detailtiefe im ausführlichen Report des eMobility Excellence Reports.
Freie MSPs – ADAC sichert sich den Gesamtsieg mit der EnBW mobility+ App
Von insgesamt 9 getesteten freien MSP erreichen fünf Apps mindestens 81 von 100 Punkten und schließen den MSP-Benchmark mit der Note „sehr gut“ ab. Darunter befinden sich ADAC e-Charge , EnBW mobility +, Shell Recharge, Elli und Charge & Fuel. Die Apps EWE Go, MAINGAU Autostrom, E.ON Drive Comfort, sowie Charge Now werden “gut” bewertet.
Sieger in der Kategorie der freien MSPs ist ADAC, die mit ihrem Tarif „ADAC e-Charge“, der sich durch hervorragende Preise, eine sehr gute Netzabdeckung und einer App mit benutzerfreundlichen Funktionen, die auch in der Umsetzung Testsieger wurde. Das Angebot des ADACs wird es ab August in dieser Form nicht mehr geben, da die Kooperation mit der EnBW endet und eine neue Kooperation mit Aral Pulse eingegangen wird.
Die EnBW mit ihren „mobility+ Vorteils-Tarif“ und dem „mobility+ Ladetarif M“ belegt Platz zwei im Gesamtranking.
Platz 3 im Gesamtranking erreicht Shell mit ihrem Ladetarif „Shell Recharge“. Punkten kann Shell Recharge vor allem mit günstigen durchschnittlichen Ladekosten von jährlich 960€ und einer guten Netzwerkabdeckung. Insgesamt erreicht Shell 82 von 100 Punkten.
Gesamtergebnis - Freie MSPs (Grafik)
Automotive OEM MSPs – Mercedes hat das beste Gesamtergebnis, dicht gefolgt von BMW
Innerhalb der Fahrzeughersteller MSPs gewinnt Mercedes den eMobility Excellence MSP-Benchmark mit 88 von 100 Punkten. Mit dem „Mercedes me Charge L“ Tarif können Mercedes-Kund:innen für durchschnittlich 883€ jährlich laden. Mercedes bietet außerdem eine sehr gute Netzwerkabdeckung und belegt im App-Benchmark den 2. Platz.
Den 2. Platz im Gesamtranking der OEM MSPs belegt BMW mit der Note „sehr gut“ und 84 von 100 Punkten. Neben einer sehr guten Netzwerkabdeckung überzeugt BMW mit günstigen jährlichen Ladekosten von 942€ im Durchschnitt mit dem Ladetarif „BMW Charging Active Ionity Plus“.
Ebenfalls „sehr gut“ schneidet Audi im MSP-Benchmark mit 81 von 100 Punkten ab. Ihr Ladetarif „Audi e-tron Charging Service pro“ erzielt durchschnittlich jährliche Ladekosten von 999€. Audi bietet ebenfalls eine sehr gute Netzwerkabdeckung und belegt den 2. Platz im Funktionsbenchmark als Teil des MSP-App-Testing.
Gesamtergebnis - Automotive OEM MSPs (Grafik)
Das Preis- und Tarifmodell wurde auf Basis von unterschiedlich gewichtetet Fahrprofilen bewertet. Die Kosten beziehen sich jeweils auf ein Jahr und berücksichtigt unterschiedliche Ladungen an AC-, DC- und HPC-Stationen im jeweiligen Netzwerk. Hier wurden alle Tarifoptionen der Anbieter berücksichtigt, da viele Anbieter verschiedene Tarife und Preise (bspw. mit / ohne Grundgebühr, etc.) anbieten.
Preismodell gewichtet - Gesamt (Grafik)
EWE überzeugt mit einem äußerst günstigen Einheitstarif EWE GO mit 852,00 € jährlich durchschnittlichen Ladekosten über alle Fahrprofile. Der e-Charge Tarif für Mitglieder des ADAC sichert sich den zweiten Rang mit 915,11 € pro Jahr, gefolgt vom mobility+ Vorteils-Tarif mit jährlichen Ladkosten von 930,37 €. Dieser Tarif ist jedoch ausschließlich für EnBW-Stromkunden nutzbar.
Bei der Betrachtung der einzelnen Fahrprofile, so schneiden für E-Autofahrer:innen folgende Tarife am besten ab (exkl. Vorteils- und/oder OEM-Tarife, die Fahrzeugbesitz voraussetzen):
“Der Durchschnittfahrer” und “der Laternenparker” wählt mit EWE Go den günstigsten frei verfügbare Tarif. Ein Grund dafür ist, dass der Tarif keine Blockiergebühr beinhaltet. “Der Langstreckenfahrer” ist mit dem mobility + Ladetarif L am günstigsten unterwegs.
Freie MSPs – Die Ladekosten gem. der gewichteter Preis- und Tarifmodelle (Grafik)
Bei den OEM-MSP Anbieter setzt sich Mercedes mit dem Tarif Me Charge L mit durchschnittlich 883,39 € pro Jahr durch und sichert sich den Sieg in der Kategorie Preis- und Tarifmodell vor BMW mit dem Charging Active Ionity Plus auf Rang 2 (942,31 €) bzw. Charging Active auf Rang 3 (968,83 €).
OEMs – Die Ladekosten gem. der gewichteter Preis- und Tarifmodelle (Grafik)
Testsieger in im Vergleich der Netzwerkabdeckung sind die MSP-Dienste von Elli, Charge & Fuel und Charge Now bei den freien MSPs, die alle den Top-Rank belegen. Zwar hat EnBW eine höhere Anzahl an AC-Ladepunkten, jedoch überzeugen die Testsieger insbesondere durch eine höhere Anzahl von DC- und HPC- Ladepunkten.
Die Anzahl der DC- und HPC-Ladepunkte spielt bei der Gewichtung der Netzabdeckung eine größere Rolle als die Anzahl der AC-Ladepunkte.
Netzwerkabdeckung - Freie MSPs (Grafik)
Bei den OEM-MSPs gibt es keine signifikanten Unterschiede innerhalb der Netzwerkabdeckung – alle der verglichenen Fahrzeughersteller bieten ihren Kunden eine sehr gute Netzwerkabdeckung. Aus diesem Grund gibt es in diesem Vergleich einen geteilten 1. Platz für das gesamte Teilnehmerfeld der Fahrzeughersteller (Mercedes, BMW, Audi, VW, Porsche und Hyundai).
Nennenswert ist bei der Netzabdeckung, dass die Anbieter Mercedes, BMW und Hyundai auf das Netzwerk der Digital Charging Solutions zurückgreifen, wogegen Elli die VW-Konzernmarken Audi und Volkswagen versorgt. Das Netzwerk von Porsche ist nahezu identisch groß.
Netzwerkabdeckung Automotive OEM MSPs (Grafik)
eMobility Excellence
eMobility Excellence
Der Funktionsbenchmark des eMobility Excellence Reports vergleicht die Funktionslandschaft der Ladeapps3) der teilnehmenden eMobility Service Provider. Basis für das Test- und Bewertungskonzept stellt ebenfalls die im Vorfeld durchgeführte Umfrage dar. Dabei geben die Umfrageteilnehmer jene Funktionen einer Ladeapp an, die für sie eine hohe Relevanz mit sich bringen. Daraus ergibt sich ein Testumfang aus insgesamt 39 Funktionen, die in fünf Überkategorien eingeteilt sind: Stationsinformationen, Vorauswahl und Filter, Komfortfunktionalitäten, Stationsverfügbarkeit, sowie Nutzerfeedback.
Weitere Hintergründe zum Testing befinden sich im Abschnitt „Methodik“ und in größerer Detailtiefe in der detaillierten Version des eMobility Excellence Reports.
App - Funktionsbenchmark Platzierung (Grafik)
Gewinner des diesjährigen eMobility Excellence Funktionsbenchmark ist die App E.ON Drive Comfort. Sie erreicht mit 72 Punkten die Testnote „gut“ und überzeugt mit einem herausragenden Ergebnis in den Kategorien Stationsinformationen und Stationsverfügbarkeit.
Im Bereich Stationsinformationen gewinnt die App E.ON Drive Comfort mit 93 von 100 Punkten. Zusätzlich zu den relevanten Basisinformationen bietet die App Hinweise darauf, welche zusätzlichen Annehmlichkeiten der Ladestandort bietet. Darunter fallen zum Beispiel eine Beleuchtung bei Nacht oder Einkaufsmöglichkeiten in die Nähe. Auch die beiden Apps Charge & Fuel von Logpay und MAINGAU Autostrom erzielen mit jeweils über 90 Punkten eine sehr gute Wertung in dieser Kategorie.
Mit insgesamt 89 von 100 Punkten und einem Abstand von 8 Punkten liegt die mobility+ App des Energieversorgers EnBW vorn. Mit Einführung des flexiblen Preismodells können Kund:innen nun auch spezifisch nach Preisen an der Ladestation filtern. Damit schafft die App die Preistransparenz, die sich Anwender:innen von Ladeapps besonders wünschen. Außerdem sticht der Filter nach der Anzahl der Ladestecker, die an einem Ladestandort vorhanden sind, hervor. Dieser ermöglicht eFahrer:innen Ladestandorte mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einen freien Ladepunkt zu ergattern auszuwählen und somit Wartezeiten zu vermeiden. Umgesetzt ist der Filter bisher lediglich von den beiden Apps mobility+ und Elli.
Volkswagen, Audi, Elli und E.ON bieten zusätzlich einen Filter nach empfohlenen Stationen, die ein qualitativ hochwertigeres Ladeerlebnis bieten.
Erweiterte Funktionen bieten vor allem Mercedes me, die 91 Punkte in dieser Kategorie erzielen, sowie MyBMW und MyAudi mit je 90 von 100 Punkten. Bis auf die Möglichkeit Stationen favorisieren zu können, lässt Mercedes me keine Wünsche bei den Komfortfunktionen offen. Hervorzuheben ist, dass Mercedes me sowie Elli als einzige der getesteten Apps bereits die voraussichtlichen Kosten für den Ladevorgang prognostizieren können.
Auf Informationen zur Verfügbarkeit der Ladestationen und -stecker legen Anwender:innen von Ladeapps besonders viel Wert. In dieser Kategorie überzeugt die App MyPorsche auf ganzer Linie mit 100 Punkten. Porsche bietet mit ihrer Anwendung nicht nur Hinweise auf den aktuellen Belegungsstatus der Station, sondern gibt den Anwender:innen auch die Möglichkeit zur Prognose wann ein belegter Ladepunkt voraussichtlich wieder frei sein wird. Während Charge & Fuel, MAINGAU Autostrom und E.ON Drive Comfort ebenfalls anzeigen wie lange ein Ladepunkt bereits belegt ist, realisiert Porsche die Verfügbarkeitsprognose durch die zusätzliche Anzeige der durchschnittliche Belegungsdauer des Ladepunktes.
Die Möglichkeit für Nutzer:innen Feedback zum Ladestandort zu geben ist bisher von nur wenigen Ladedienst-Anbietern umgesetzt. Klare Gewinnerin in diesem Bereich ist die App E.ON Drive Comfort. Sie ermöglicht es Anwender:innen nach einem Ladevorgang eine Bewertung abzugeben und zeigt, wie zuverlässig, komfortabel und beliebt ein Ladestandort ist. So können eFahrer:innen gezielt die Stationen mit bester Qualität anfahren und anderen dabei helfen diese zu identifizieren. Charge Now bietet innerhalb der App die Möglichkeit eine Sterne-Bewertung zum Ladestandort abzugeben. Dabei können Nutzer:innen zusätzlich Kommentare schreiben, um ihre Wertung zu begründen. Öffentlich sichtbar für andere Nutzer:innen der App sind die Kommentare jedoch leider nicht.
eMobility Excellence
Der App-UX-Benchmark des eMobility Excellence Reports bewertet die Benutzerfreundlichkeit der teilnehmenden Ladeapps anhand der Interaktionsprinzipien gemäß DIN ISO 9241-11. Diese Prinzipien umfassen Aufgabenangemessenheit, Selbstbeschreibungsfähigkeit, Erwartungskonformität, Erlernbarkeit, Steuerbarkeit, Robustheit gegen Benutzerfehler und User Engagement. Weitere Hintergründe zur Bewertungsmethodik, zum Testaufbau und -ablauf befinden sich im Anhang und in größerer Detailtiefe im ausführlichen Report des eMobility Excellence Reports.
Ergebnisse des App – UX Benchmarks (Grafik)
Im Bereich Aufgabenangemessenheit führt EnBW mit 96 von 100 Punkten. Besonders hervorzuheben sind die effizienten Schnellfilter und die intuitiv gestalteten Icons, die es ermöglichen, Schnellladestationen auf den ersten Blick zu erkennen. My Porsche und Mercedes Me folgen mit 84 und 83 Punkten.
EnBW erzielt 96 Punkte und liegt damit auch in der Kategorie Selbstbeschreibungsfähigkeit vorne. Die App bietet klare Hinweise auf angewandte Filter und eine einfache Bedienung. My Porsche folgt mit 93 Punkten und überzeugt durch eine unkomplizierte und intuitive Nutzung, klare Preisangaben in der Detailansicht sowie alle wichtigen Informationen, übersichtlich dargestellt.
In der Kategorie Erwartungskonformität führt EnBW mit 92 Punkten, gefolgt von My Porsche mit 89 und MAINGAU Autostrom mit 87 Punkten. EnBW bietet eine benutzerfreundliche Ortssuche und die sofortige Anzeige von Points of Interest (POIs) wie Restaurants, Toiletten etc. My Porsche zeichnet sich durch eine zuverlässige automatische Aktualisierung der Ladepunktkarten und eine effiziente Filterung der Ladeleistung aus. MAINGAU hebt sich durch eine konsistente Suchfunktion und transparente Preisangaben bei jedem Ladepunkt hervor.
Im Interaktionsprinzip Steuerbarkeit führt EnBW mit 96 Punkten, gefolgt von MAINGAU Autostrom mit 91 Punkten und Charge now mit 90 Punkten. Die EnBW App ermöglicht das Zurücksetzen von Filtern mit einem Klick und einen nahtlosen Wechsel zwischen Funktionen. Die MAINGAU Autostrom App zeichnet sich durch eine einfache Bedienung, schnelle Filterrücksetzung und gut platzierte Steuerungselemente aus. Charge now ermöglicht eine intuitive Navigation durch die verschiedenen Funktionen über die Menüleiste am unteren Bildschirmrand.
Charge now erreicht 92 Punkte mit intelligenten Filtern, die widersprüchliche Einstellungen verhindern, und effizienter Korrektur von Rechtschreibfehlern. Charge myHyundai folgt mit 90 Punkten. Die App findet den nächstgelegenen Ladepunkt, wenn kein passender verfügbar ist, toleriert Rechtschreibfehler und verhindert inkompatible Filteroptionen. Mercedes Me erreicht ebenfalls 90 Punkte durch die Nutzung von Filtern, die sinnvolle Einstellungen sicherstellen, sowie einer zuverlässigen Schreibfehlerkorrektur.
Shell Recharge liegt mit 86 Punkten vorne, gefolgt von MAINGAU Autostrom und My Porsche mit jeweils 85 Punkten. Shell Recharge hebt sich durch eine umfassende Hilfe- und Supportfunktionen sowie detaillierte Feedbackmöglichkeiten ab. Ein spezieller Feedbackbereich ermöglicht zusätzlich das Einbringen von Ideen und Anregungen. MAINGAU Autostrom punktet mit umfangreichen Feedbackoptionen, einschließlich Community-Ratings und Bildern für Ladestandorte. Zudem sind Support und Feedback direkt in der App verfügbar. My Porsche bietet ebenfalls In-App-Feedback, inklusive der Möglichkeit, Screenshots einzureichen.
eMobility Excellence
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass alle Teilnehmer eine gelungene Ladeapp zur Verfügung stellen. Differenzierungspotentiale sehen wir hier insbesondere in Komfortfunktionen und Funktionen rund um die Stationsverfügbarkeit, wo unterschiedliche Ansätze zum Tragen kommen, auf die im ausgeführt werden. Preis- und Tarifmodelle unterliegen, wie auch in den letzten Jahren, starken Unterschieden, die in regelmäßigen Abständen auch durch die Anbieter auf die aktuelle Marktdynamik angepasst werden. Die Umfrage unter den Nutzer:innen zeigt auch, dass viele eAutofahrer:innen durchschnittlich 3 Anbieter parallel nutzen, um von den besten Preisen zu profitieren. In der Abdeckung existieren mittlerweile nur marginale Unterschiede.
EMEX REPORT 2024
Für mehr Insights und Details zu Ergebnissen der Umfrage und der einzelnen Benchmarks, sowie der Datenbasis und Bewertungsmethodik verweisen wir auf den ausführlichen Bericht über den eMobility Excellence Benchmark 2024